Kombinierter Verkehr: Eine Alternative?
Tatsache ist: Waren müssen von A nach B transportiert werden. Die Entfernung spielt dabei generell erst einmal keine Rolle. Der Verkehr auf der Straße stellt zweifelsfrei die am weitesten verbreitete und marktweit anerkannteste sowie flexibelste Transportmöglichkeit dar. In Zeiten des Frachtführermangels sehen sich Logistikunternehmen jedoch gezwungen, nach alternativen Lösungen zu suchen. Wir verraten Ihnen, wie die Kombination von Fahrzeugen Ihnen dabei helfen kann, Ihre Fahrer zu entlasten und ganz nebenbei die Umwelt zu schonen.
Auch die Vermeidung von Leerfahrten trägt dazu bei, die Umwelt zu schonen und Ihre Prozesse noch effizienter zu gestalten. Der TIMOCOM Road Freight Marketplace unterstützt Sie dabei.
Emissionen sparen leicht gemacht
Die Lösung: Kombinierter Verkehr. Dabei wird ein Großteil des Transportes auf Schienen oder Gewässer verlagert. Bei einer durchschnittlichen kombinierten Transportkette von 1000 Kilometern können so 80 % der Emissionen im Vergleich zu einem klassischen LKW-Transport eingespart werden.
Straße, Schiene oder Seeweg?
Kurz gesagt: Kombinierter Verkehr ist eine Kombination aus mehreren unterschiedlichen Transportarten, um Güter erfolgreich ans Ziel zu bringen.
Die genaue Definition der Europäischen Kommission ist jedoch um einiges weiter gefasst: „Kombinierter Verkehr ist „Intermodaler Verkehr, bei dem der überwiegende Teil der in Europa zurückgelegten Strecke mit der Eisenbahn, dem Binnen- oder Seeschiff bewältigt und der Vor- und Nachlauf auf der Straße so kurz wie möglich gehalten wird. Der kombinierte Verkehr beschreibt den „Transport von Gütern in ein und derselben Ladeeinheit oder demselben Straßenfahrzeug mit zwei oder mehreren Verkehrsträgern, wobei ein Wechsel der Ladeeinheit, aber kein Umschlag der transportierten Güter selbst erfolgt.“
In der Praxis dient der Begriff „Intermodaler Verkehr“ als Synonym für den kombinierten Verkehr.
Das Prinzip des intermodalen Verkehrs besteht hauptsächlich darin, dass die verwendete Ladeeinheit während des gesamten Transportprozesses gleich bleibt. Lediglich das Transportmittel wird ausgetauscht. Um das reibungslos zu ermöglichen, wird die Ware in entsprechend genormten Containern transportiert, die auf Schiffe und Züge geladen werden können. Eben diese genormte Ladeeinheit macht den intermodalen Verkehr erst möglich und unterscheidet ihn von anderen Transportformen, die den Einsatz mehrerer Transportmittel für einzelne Speditionen vorsehen.
In den meisten EU-Mitgliedsstaaten gilt Verkehr als kombiniert, wenn:
- die auf der Schiene oder auf dem Meer zurückgelegte Strecke mehr als 100 km beträgt.
- der auf der Straße zurückgelegte Weg auf 150 km begrenzt ist.
Vorteile des intermodalen Verkehrs
Der Hauptvorteil ergibt sich aus der fehlenden Frachtunterbrechung und Kostenreduzierung bei langen Transporten. Die Container werden von den Transportmitteln, so wie sie sind, ausgeladen, ohne, dass die Gebinde in dieser Phase irgendwie aufbereitet werden müssten. Die Verwendung von Containern garantiert darüber hinaus die größtmögliche Sicherheit der transportierten Ware. Sie sind widerstandsfähig und sicher. Zudem ist im kombinierten Verkehr mehr Gewicht zugelassen. Statt 40 Tonnen bei „Standardtransporten“, dürfen beim kombinierten Verkehr insgesamt 44 Tonnen geladen werden.
Viele Akteure gleich höhere Kosten?
Landläufig wird davon ausgegangen, dass eine Vermehrung der Transportmittel auch den Transportpreis in die Höhe schnellen lässt. Tatsächlich ist das aber nicht so. Der Lkw mit Fahrer ist unterwegs, ob vollbeladen, teilbeladen oder leer. Die Kosten für den Straßenverkehr fluktuieren im Laufe des Jahres, unter anderem aufgrund von Nachfrage und Änderung der Rohstoffpreise.
Darüber hinaus lassen sich mithilfe des intermodalen Verkehrs durchaus größenbedingte Einsparungen erzielen. Nehmen die am Markt vorhandenen Gütervolumen zu, steigt auch die Nachfrage nach intermodalen Verkehrslösungen. Die Branchenakteure setzen alles daran, die Anforderungen der Logistikunternehmen zu erfüllen. Indem sie ihre Dienste möglichst vielen Kunden anbieten, sinken im Gegenzug die Transportkosten pro Einheit.
Eine grüne Alternative
Die Umweltverträglichkeit stellt den abschließenden und mit den wichtigsten Faktor dar: Der Transport auf der Straße trägt wie kaum ein anderer zu den CO2-Emissionen bei. Im Vergleich zum LKW werden pro Fahrt 80 % Emissionen eingespart. Zu den Umweltschutzzielen der Europäischen Union gehört nicht zuletzt die Steigerung des Warentransports auf der Schiene um 30 %.
Der intermodale Verkehr könnte eine der Hauptrollen in Sachen Klimaschutz spielen: Würden die europäischen Zielsetzungen eingehalten, ließe sich der CO2-Ausstoß um 55 % verringern.
Wettbewerbsfähigkeit steigern
Von Verbänden wird viel gefordert, um den kombinierten Verkehr noch attraktiver und auch wettbewerbsfähiger zu machen. Das Gleisnetz ist begrenzt und Ausweichrouten, wie sie der Lkw zum Beispiel fahren kann, nicht oder nur sehr schwer umsetzbar. Zudem haben aktuell verspätete Züge, insbesondere Fernstreckenzüge Vorrang und so sind Fahrpläne nicht immer pünktlich einhaltbar, geschweige denn Transportzeiten kalkulierbar.
Auf der Kurz- bzw. Mittelstrecke ist der Straßentransport jedoch nach wie vor die effizienteste und schnellste Verkehrsart. Das liegt vor allem daran, dass Container beim Straßenverkehr einzeln verladen werden und direkt abfahrbereit sind. Ein Zug fährt beispielsweise erst ab, sobald er voll beladen ist.
Des Weiteren wird gefordert, dass mehr Umschlagplätze sowie leistungsstarke Mega-Hubs geschaffen werden, die schnell und effizient Container verladen können. Derzeit gibt es in Deutschland 150 Umschlagterminals. Die meisten davon in Hafennähe oder in großen Industriegebieten.
Kombinierter Verkehr in der Praxis
Regionen, die kein entsprechendes Transportnetz vorweisen können sind derzeit nicht wettbewerbsfähig, obwohl der Bedarf sehr hoch ist. Hier muss bei Transporten weiterhin auf die Kombination aus verschiedenen Transportmöglichkeiten verzichtet werden.
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Marie-Luise Neas
Marketing Communications Manager