Transportmarkt 14.04.2025
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TIMOCOM Transportbarometer: Laderaumangebot gesunken, Frachtanteil und Preisniveau gestiegen

Auswirkungen von Trumps Zollpolitik noch nicht absehbar: Handelskonflikte könnten das erwartete Oster-Hoch gefährden

Transportbarometer Q1 2025 Frachtanteil

Der Frachtanteil in Europa im Jahresüberblick im Vergleich mit Vorjahren.

75-66-68: Diese Prozentsätze zeigen den Frachtanteil im europäischen Transportmarkt von Januar bis März 2025. Wie in unserer aktuellen Pressemitteilung berichtet, lag der Frachtanteil im März unter dem Vorjahresniveau, was an dem verspäteten Ostergeschäft liegt. Gleichzeitig gibt es im Road Freight Marketplace weniger Laderaumeingaben, weil Frachtführer ausreichend Angebote finden. Der Trend geht klar in Richtung Spotmarkt, da aufgrund der wirtschaftlichen Lage nicht in eigene Fuhrparks investiert wird. Mehr dazu im Blogbeitrag.

Hohe Transportnachfrage und Spotmarkt-Trend im TIMOCOM Marketplace

Nach einem sehr starken Januar, in dem der Frachtanteil europaweit 75% betrug, fiel der Wert im Februar saisonal bedingt auf 66%. Im März stieg der Frachtanteil leicht auf 68%, blieb aber unter dem Vorjahreswert von 73%. Allerdings rollte zu dieser Zeit im Vorjahr bereits das Ostergeschäft an. 2025 liegen die Osterfeiertage im April drei Wochen später als in 2024. 

Entwicklung Frachtanteil in Deutschland im ersten Quartal 2025

  • Januar: +46%
  • Februar: +23%
  • März: -4%

Die steigende Anzahl von Frachtangeboten im TIMOCOM Marketplace zeigt, dass Unternehmen verstärkt auf den Spotmarkt setzen. Viele Speditionen in Zentraleuropa, insbesondere in Deutschland, haben ihren Fuhrpark reduziert und müssen dennoch ihre Jahresverpflichtungen erfüllen. Der Spotmarkt ermöglicht es den Speditionen, kurzfristige Aufträge und Überhänge flexibel zu bedienen. Laut SCI-Logistikbarometer planen lediglich 7% der deutschen Unternehmen, neue Fahrzeuge für den Fernverkehr anzuschaffen. Somit ist zu erwarten, dass sich der Trend voraussichtlich halten wird. 

Für alle, die an den aktuellen Frachtangebotszahlen auf ausgewählten europäischen Routen interessiert sind: Der Transportbarometer Report von TIMOCOM enthält aktuelle Einblicke. Schauen Sie rein und bleiben Sie informiert!

Transportnachfrage in Österreich im ersten Quartal 2025

Die Transportnachfrage in Österreich wächst etwas schneller als in Deutschland. Im ersten Quartal 2025 gab es in Österreich insgesamt 24% mehr Frachtangebote als im gleichen Zeitraum 2024. Besonders stark war der Anstieg in den ersten beiden Monaten: Im Januar gab es einen Zuwachs von 72% und im Februar von 34%. Im März hingegen fiel die Nachfrage um 4% im Vergleich zu 2024, was teilweise auf das verspätete Ostergeschäft zurückzuführen sein könnte.

Entwicklung der Frachtangebote in Österreich im ersten Quartal 2025

  • Januar: +72%
  • Februar: +34%
  • März: -4%

Wichtigste Zielländer

  • Deutschland
  • Italien
  • Innerösterreichische Transporte

 Frachtangebote aus Deutschland:

  • Österreich: 3. Platz hinter Frankreich und Polen, vor Italien.

Rückgang der Laderaumangebote um 32%

Im ersten Quartal 2025 sind die Laderaumangebote leicht unter dem Vorjahresniveau und im Vergleich zu vor zwei Jahren um 32% gesunken. Viele Frachtführer sind gut ausgelastet.

„Die hohe Nachfrage nach Frachtraum führt dazu, dass Frachtführer ihre freien Kapazitäten nicht aktiv anbieten müssen,“ sagt Gunnar Gburek, Head of Business Affairs bei TIMOCOM.

Laderaumangebote Transportbarometer Q1_2025

Gegenüber 2023 sind die angebotenen Transportkapazitäten um 32% gesunken. 

Schwierige Relationen und wenig Rückladungen

Trotz dieser guten Auslastung gibt es herausfordernde Strecken. Auf einigen Routen, wie zum Beispiel von Rumänien nach Deutschland, liegt der Frachtanteil unter 50%. Hier ist es deutlich schwieriger, passende Rückladungen zu finden als in die andere Richtung.

Auf und Ab bei Angebotspreisen und Preisvorschlägen auf dem Transportmarkt

Im ersten Quartal 2025 schwankten die Angebotspreise von Auftraggebern für Standardtransporte, wie zum Beispiel mit einem Tautliner oder Curtainside.

Angebotene Transportpreise:

  • Internationale Fernstrecken in Europa: 1,34 €/km bis 1,55 €/km
  • Innerhalb Deutschlands: 1,46 €/km bis 1,76 €/km

Preisvorschläge der Transportunternehmen:

  • Europaweit: 1,38 €/km bis 1,54 €/km
  • In Deutschland: 1,54 €/km bis 1,86 €/km

Entwicklung der Transportpreise:

  • Preisanstieg: Nach den Quartals-Tiefstwerten im Februar stiegen die Preise im März leicht an.
  • Preiserhöhung in Deutschland: 10% höher als im Vorjahr lagen die Preise bei Frachtangeboten in Deutschland in der Spitze.
  • Europaweite Preiserhöhung: Europaweit lagen die Spitzenpreise bis zu 8,4% höher.

Übersicht der Angebotspreise und Preisvorschläge

BereichAngebotspreise (€/km)Preisvorschläge (€/km)
Europaweite Strecken

1,34 - 1,55

1,38 - 1,54

Innerhalb Deutschlands

1,46 - 1,76

1,53 - 1,86

Mittelwerte (Europa)

~1,44

~1,46

Mittelwerte (Deutschland)

~1,61

~1,69

 

Gunnar Gburek von TIMOCOM analysiert: „Auch wenn die hier berücksichtigten Preise nicht zwangsläufig den tatsächlich vereinbarten Transportpreisen entsprechen müssen, zeigt sich, dass das Preisniveau in Deutschland deutlich über den europäischen Mittelwerten liegt.“

Fazit und Ausblick auf das zweite Quartal 2025 

Die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone zeigt für 2025 gemischte Entwicklungen. Gesamteuropa verzeichnet ein leichtes Wachstum, während Deutschland und Österreich stagnieren. 

Die Prognose für das 2. Quartal 2025 geht von einer steigenden Nachfrage am Transportmarkt im April aus. Das durchschnittliche Verhältnis von Fracht- zu Laderaumangeboten wird voraussichtlich im Mai deutlich steigen, aber unter dem Vorjahr bleiben. Angesichts der aktuellen Zolldiskussionen können sich die Konjunkturdaten für ganz Europa aber noch deutlich verändern. Die Prognose liegt unterhalb der Werte von 2024.

Wichtige Punkte:

  • Wachstumsprognosen: In Deutschland und Österreich wird eine stagnierende Wirtschaft erwartet, was sich negativ auf den Bedarf an Straßengütertransport und somit auf die Logistikbranche auswirken könnte.
  • Zolldiskussionen: Die neuen US-Zölle könnten Deutschlands Exporte in die USA senken, was potenziell die Einnahmen und den Transportbedarf beeinflusst.
  • Handelsbeziehungen:  Laut Jahresbericht der Logistikweisen könnten Partner wie die USA und China an Bedeutung verlieren und die europäische und globale Wirtschaft könnten sich künftig besser entwickeln.
  • Logistikprognosen: Die Wachstumsaussichten für das laufende Jahr wurden jedoch aufgrund der jüngsten Entwicklungen noch einmal nach unten korrigiert: Es wird ein realer Rückgang bei der Nachfrage nach Logistikdienstleistungen von 0,5% bis 0,8% erwartet.

Transportdienstleister müssen sich diesen Herausforderungen anpassen und ihre Strategien entsprechend entwickeln, um im Jahr 2025 erfolgreich zu agieren.

Für alle, die an den aktuellen Frachtangebotszahlen auf ausgewählten europäischen Routen interessiert sind: Der Transportbarometer Report von TIMOCOM enthält aktuelle Einblicke. Schauen Sie rein und bleiben Sie informiert!

 

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Olga Polasik-Rüffer

Senior Marketing Communications Manager

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