Erster TIMOCOM Thinkathon
Sieben Stunden Denksport, vier Teams und ein Trendthema: Real-Time-Visibility in der Supply Chain
Unter dem Motto: „Logistics: Just in real-time!“ fand am 30.11.2019 der erste TIMOCOM Thinkathon in der Unternehmenszentrale in Erkrath statt. Vier interdisziplinäre Teams bestehend aus Studierenden der Hochschule Fresenius, Partnern und TIMOCOM Mitarbeiter*innen entwickelten Ideen und Konzepte zum Thema Real-Time-Visibility in der Supply Chain.
Die Aufgabenstellung bot den Teilnehmer*innen viel Raum, um den Gedanken freien Lauf zu lassen: „Konzipiert ein technologisch zukunftsweisendes Konzept, das die Transparenz der Lieferkette erhöht und Prozesse effizienter macht.“ Die Teams fanden anhand von vier Fokusthemen zueinander und so entwickelten jeweils fünf Teilnehmer*innen Ideen zu Internationalität, Tracking, Transparenz und Umwelt. Begleitet von „Pitch Doctor“ Barbara Lampl, Dozentin an der Hochschule Fresenius, stellten die Teams nach sieben Stunden intensiven Austauschs und angeregten Diskussionen ihre Konzepte vor.
Ideenvielfalt beim Thinkathon
Das Team Internationalität lenkte seinen Blick zunächst auf das Produktportfolio von TIMOCOM. Es konzipierte die „Smart App Real-Time“, die angelehnt an den bestehenden Smart Apps Tracking und Transportaufträge eine Logistik-Anwendung bietet, welche Frachtführer und Anbieter von Fracht in Echtzeit zusammenbringt. Als intelligente Datenplattform auf Basis von Blockchain-Technologie versorgt die App ihre Nutzer mit allen relevanten Daten rund um aktive und potenzielle Transporte und sorgt für die nötige Transparenz, um den Verlust von Ware oder sogar Diebstahl zu verhindern. Dabei ist auch eine Öffnung der Smart App Real-Time hin zum Endverbraucher denkbar, der über die App kurzfristige Transporte anfragen und buchen kann. Der Weg zur ersten Digital Supply Chain Community wäre mit der Smart App Real-Time geebnet.
Mit einer Produktidee wartete das Team Tracking auf. Von der Kontrolle über die Sendung, der Nachverfolgung der Ware bis hin zu den Asymmetrien im Informationsfluss wurden diverse Herausforderungen einer Lieferkette auf die kleinste Einheit der Logistik bezogen: der Europalette. Die Lösung: eine „Smarte Palette“. Ausgestattet mit Sensoren, Display, eSIM und energieautark durch Nutzung kinetischer Energie liefert die Smarte Palette aktuelle Daten via Cloud z. B. bezüglich ihrer Kapazität, der Warenspezifikation oder den Positionsdaten. Ein schöner Nebeneffekt: Durch Einführung eines Pfandprinzips ist die Smarte Palette nicht nur nachhaltig, sondern vermeidet auch den Palettentausch.
Datentransparenz zwischen unterschiedlichen Akteuren ist auch in der Logistik ein wichtiges sowie sensibles Thema, dem sich das Team Transparenz mit dem Konzept „Transparency-as-a-Service“ widmete. Im Sinne einer Bündelung von Daten und Vereinheitlichung von Datenübermittlung löst der Service grundlegende Herausforderungen der Supply Chain. Bisher stellen nicht nur die Datenerfassung, sondern auch die Datenhaltung und -sicherung sowie fehlendes Vertrauen von miteinander konkurrierenden Unternehmen Hürden auf dem Weg zu mehr Transparenz dar. Diese ist jedoch eine notwendige Grundlage auf dem Weg zur Real-Time-Visibility in der Supply Chain. „Transparency-as-a-Service“ vermittelt einen Lösungsansatz u. a. durch Standardisierung der Daten, ihre dezentrale Speicherung mithilfe von Blockchain sowie durch Automatisierung der Datenerfassung mittels Sensortechnik. Dieser Service bietet als neutrale Drittinstanz den Beteiligten einer Lieferkette den Zugang zu mehr Transparenz, die wiederum verschiedenste logistische Prozesse verbessert: von einem dynamischeren Rampenmanagement bis hin zur Nachvollziehbarkeit von Warenbewegungen.
Das Team Umwelt entwickelte ein „Green Label“ für die Logistik, das dem Endverbraucher bei seinen Konsumentscheidungen die Möglichkeit gibt, auf verschiedene Faktoren wie etwa CO2-Belastung beim Transport über einen Farbcode Einfluss zu nehmen. Angelehnt an das Prinzip der Lebensmittelampel reicht das Farbspektrum von grün mit beispielsweise der besten Umweltbilanz bis hin zu rot mit der größten Umweltbelastung. Das Green Label funktioniert somit nicht nur als Auszeichnung für Unternehmen, die ihre logistischen Prozesse fair und klimafreundlich durchführen. Es bietet Konsumenten die Möglichkeit zu steuern, wie Unternehmen die gewünschten Waren liefern und letztendlich der Logistik einen Anstoß, durch Transparenz mehr Nachhaltigkeit zu erreichen.
Im Vordergrund des Thinkathons stand die Entwicklung von Konzepten rund um das Hauptthema Real-Time-Visibility in der Supply Chain, frei von kompetitiven Aspekten oder einer abschließenden Beurteilung durch eine Jury. Der Fokus lag auf Ideen, nicht auf Preisen. „Unser erster Thinkathon war geprägt von viel Kreativität, spannenden Ideen und zukunftsweisenden Konzepten, auf denen wir aufbauen können,“ so Pélagie Mepin-Koebel, Director Marketing bei TIMOCOM.