Transportbarometer Q1 2024: Analyse des europäischen Transportmarkts und Ausblick auf Q2
Entgegen einiger Marktanzeichen erlebte die europäische Straßengüterindustrie zu Beginn des Jahres 2024 einen deutlichen Aufwärtsschwung. So zeigte das TIMOCOM Transportbarometer eine unerwartet positive Entwicklung auf dem europäischen Transportmarkt. Sie verdeutlicht nicht nur die Dynamik des Marktes, sondern auch die Anpassungsfähigkeit und Resilienz der Branche in unsicheren Zeiten. Im heutigen Blog-Beitrag werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Zahlen und liefern eine erste Prognose für die kommenden Monate.
Der Transportmarkt Q1 2024 im Überblick
Trotz anfänglicher Bedenken zeigte der Transportsektor im ersten Quartal eine überraschend positive Entwicklung. Die Zahl der Frachtaufträge übertraf das vorherige Quartal um 30 % und kam dem Niveau des Jahres 2022 sehr nahe. Auf dem europaweiten Marktplatz von TIMOCOM wurden mehr als doppelt so viele Frachten wie im ersten Quartal des Vorjahres eingestellt, ein Anstieg um satte 106 %. Insbesondere in der Zeit vor Ostern war ein deutlicher Anstieg sowohl bei der Anzahl der Frachtangebote als auch der Preise im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten.
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Die erwartete Flaute im Februar, der traditionell als schwacher Monat gilt, trat nicht ein; die Nachfrage nach Transportleistungen blieb hoch. Dies lag zum Teil daran, dass das Angebot an verfügbaren LKW sank. Im Ergebnis waren auf dem TIMOCOM Marktplatz im ersten Quartal 2024 28 % weniger LKW verfügbar als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Verglichen mit dem vorangegangenen Quartal, das durch das starke Weihnachtsgeschäft gekennzeichnet war, konnte die Anzahl der Frachtangebote vor Ostern um weitere 30 % gesteigert werden.
Ostergeschäft als Preistreiber
Die Kosten für Transportleistungen sind vor Ostern angestiegen, wobei die Preise für Frachtangebote in Europa durchschnittlich um 6,2 % im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres zulegten. „Angesichts der gestiegenen Maut-, Personal- und Energiekosten ist dies eine mäßige Steigerung“, kommentiert Gunnar Gburek, Head of Business Affairs bei TIMOCOM. Diese Preiserhöhung spiegelt die saisonal bedingte Zunahme der Nachfrage wider, da der Handel in dieser Zeit typischerweise ein erhöhtes Volumen an Lieferungen benötigt. In einigen Fällen waren die geforderten Preise sogar bis zu 16 % höher als im Jahr zuvor.
Große Veränderungen auch am deutschen Transportmarkt
Hierzulande verzeichnete das erste Quartal ebenfalls einen signifikanten Anstieg der innerdeutschen Transportangebote. Mit einem Zuwachs von 102 % im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres hebt sich dieser Anstieg besonders hervor, obwohl die wirtschaftlichen Aussichten nicht die besten waren.
Deutsche Unternehmen mit positiver Marktstimmung
Die allgemeine Stimmung unter den deutschen Unternehmen hat sich spürbar aufgehellt. Die Ende März vom ifo-Institut herausgegebenen Daten signalisieren möglicherweise den Beginn einer Trendwende. So kletterte der ifo-Geschäftsklimaindex im März auf 87,8 Punkte, nachdem er im Februar noch bei 85,7 Punkten lag. Die Zukunftserwartungen der Unternehmen haben sich im Vergleich zu früheren Einschätzungen verbessert. Vor allem in den Sektoren Transport und Logistik sowie im Gastgewerbe zeigten die Befragten mehr Zuversicht.
Ausblick und Fazit
Im ersten Quartal des Jahres nahm der deutsche Außenhandel unerwartet stark zu, wobei die Exporte das höchste Wachstum seit über drei Jahren verzeichneten. Dies lässt darauf schließen, dass der Bedarf an Transportleistungen bis mindestens Juni auf einem hohen Niveau bleiben wird.
Die Vorhersage für den Frachtanteil im Transportbarometer von TIMOCOM deutet darauf hin, dass dieser im Durchschnitt bei etwa 75 % liegen wird, wobei es erfahrungsgemäß zu kleineren Schwankungen kommen kann. Die fortschreitende wirtschaftliche Erholung in vielen Ländern Europas scheint einen stärkeren Einfluss auf diesen Trend zu haben als das Problem der außer Betrieb genommenen oder nicht verfügbaren Transportkapazitäten. Zusätzlich wirken der Rückgang der Inflation und die fallenden Energiepreise als positive Faktoren, die eine anhaltend günstige Entwicklung für den Transportsektor unterstützen.
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