Nachhaltigkeit im Transportunternehmen? Kein Problem!
Gut sechs Monate ist es her, seitdem das Lieferkettengesetz in Kraft getreten ist. Seither verpflichtet es Unternehmen ab einer Mitarbeiterzahl von 3.000 zu mehr Nachhaltigkeit und Transparenz. Die EU positioniert sich zu dem Thema folgendermaßen: „Ein Gesetz zur Unternehmensverantwortung muss sicherstellen, dass die Zukunft Unternehmen gehört, die Mensch und Umwelt auf nachhaltige Weise behandeln und nicht solchen, die aus Ausbeutung und Umweltschäden ein Geschäftsmodell gemacht haben“.
Doch nicht nur das Lieferkettengesetz bewegt Transportunternehmen zu mehr Nachhaltigkeit. Auch die Kunden fordern immer mehr Engagement in diesem Bereich. Als Transportunternehmer ist es daher an der Zeit diesen Umbruch als Chance zu sehen und Ihr Unternehmen schnellstmöglich auszurichten. Wir zeigen Ihnen die Hintergründe und die kleinen sowie großen Stellschrauben, die Ihnen dabei helfen ihr Logistikunternehmen für die Zukunft aufzustellen!
Zeit für Veränderung
Jahrzehnte lang lag der Fokus des Supply Chain Managements auf der Effizienzsteigerung. Das Ziel dabei: Kostenersparnis. Die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und weitere unvorhersehbare Ereignisse haben in den letzten Jahren jedoch die Anfälligkeit der internationalen Lieferketten aufgezeigt. Entsprechend wurde vielerorts versucht, die Löcher der eigenen Lieferketten zu flicken. Für Nachhaltigkeit und langfriste Strategiewechsel war gerade in kleineren Betrieben nur wenig Platz und Kraft. Spätestens seit dem 1. Januar 2023 muss das eigene Supply Chain Management nicht nur Risiken minimieren und auf Störungen vorbereiten, sondern gleichzeitig den Anforderungen an Nachhaltigkeit gerecht werden.
Nachhaltigkeit groß denken
Auch wenn sich viele Unternehmen bereits Nachhaltigkeitsziele gesetzt haben, schöpfen jedoch die wenigsten diese auch aus. Die Gründe dafür sind verschieden. Häufig fehlen verlässliche, aber elementare Daten zu Emissionen oder Auslastungen ihrer Fahrzeuge. Auch gelingt es oftmals nicht, den Wunsch nach oder die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit mit einer profitablen Unternehmensstrategie zu verknüpfen. Die Nachhaltigkeitsanforderungen werden daher häufig auf bestehende Systeme aufgesattelt, statt in das Gesamtunternehmen integriert. Es werden noch zu oft kurzfristige Veränderungen angestrebt, auch weil es an verantwortlichen Personen, Partnern, Ressourcen und Know-How für eine nachhaltige Zukunft fehlt.
Tipps für eine schnelle Verbesserung des CO2-Abdrucks
Oft scheint es kompliziert Nachhaltigkeit in bestehende Systeme zu integrieren. Oft reicht es jedoch nur kleine Anpassungen vorzunehmen. So hilft die Minimierung von Leerfahrten nicht nur dabei die Auslastung zu optimieren, sondern auch den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Der erste Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist eine gründliche Analyse der Ausgangssituation. Diese hilft dabei, geeignete Nachhaltigkeitsstrategien mit konkreten Zielen zu definieren. Durch unseren Partner Big-Mile können TIMOCOM Kunden direkt und unkompliziert in die tiefere Analyse ihrer CO2-Daten einsteigen, um konkrete Optimierungen ableiten zu können. Gepaart mit der Live-Sendungsverfolgung und weiteren TIMOCOM Services und Anwendungen, können Unternehmen so ohne große Investitionskosten nachhaltiger werden.
Die schnellsten und effektivsten Methoden zu CO2-Reduktion
1. Effiziente Routenplanung:
Die wesentlichste Komponente für eine nachhaltige Logistik ist die Verringerung des Kraftstoffverbrauchs. Der Einsatz von fossilen Brennstoffen zur Fortbewegung ist die Hauptquelle für umweltschädliche Emissionen und wird daher als wesentliches Mittel angesehen, um die Logistik nachhaltig zu gestalten. Gleichzeitig eröffnet eine verbesserte Kraftstoffeffizienz große Möglichkeiten, den Transport von Gütern effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Durch eine optimierte Routenplanung können Transportunternehmen die Fahrstrecken mit geringem Aufwand minimieren und den Kraftstoffverbrauch erheblich senken. Die Verwendung von GPS- und Telematiksystemen sorgt zudem für mehr Effizienz und geringere Kosten.
2. Ladungsoptimierung:
Eine effiziente Nutzung des Laderaums kann den Bedarf an zusätzlichen Transporten reduzieren. Leerfahrten sind nicht nur extrem teuer, sondern unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ein Super-Gau. Mit gezielten Zuladungen oder weiteren Transporten für die Rückfahrt nach einem Auftrag, wird die Flotte automatisch nachhaltiger.
3. Einsatz von Telematik- und Datenanalysetechnologien:
Die Verwendung von Telematiksystemen und Datenanalysetechnologien ermöglicht eine genaue Überwachung des Fahrzeugbetriebs und aller Logistikprozesse. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen und eine kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung.
4. Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden:
Eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden kann dazu beitragen, gemeinsam nachhaltigere Transportlösungen zu entwickeln. Nachhaltigkeit betrifft uns alle und sollte daher zu Kollaboration anstelle von individuellen Lösungen führen. Näher gelegene und CO2-optimierte Lager oder das Zusammenführen von Aufträgen für besser ausgelastete LKW lassen sich gemeinsam entwickeln.
Mittelfristige Optimierungen für mehr Nachhaltigkeit
1. Umweltfreundliche Fahrzeuge:
Der Austausch älterer LKW durch umweltfreundlichere Modelle wie Elektro- oder Hybridfahrzeuge kann den CO2-Ausstoß erheblich reduzieren. Aber auch neuere Verbrennungs- und Diesel-Antriebe sind um ein vielfaches klimafreundlicher.
2. Nutzung erneuerbarer Energien:
Die Verwendung von erneuerbaren Energien für den Betrieb von Logistikzentren und Lagern aber auch Büro und Geschäftsräumen, kann den CO2-Fußabdruck des Gesamtunternehmens verringern. Dies kann durch Solarenergie, Windenergie oder andere erneuerbare Energiequellen erfolgen.
3. Schulungen und Bewusstsein für Nachhaltigkeit:
Transportunternehmen sollten ihre Mitarbeiter für das Thema und die Notwendigkeit sensibilisieren, um ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen. Dies kann zu einem verantwortungsbewussteren Umgang mit Ressourcen und einer nachhaltigeren Unternehmenskultur führen.
Luft nach oben
Es gibt einige einfache Strategien, die zu erheblichen Verbesserungen führen können. Zum Beispiel kann allein eine angemessene Schulung der Fahrer zu einer effizienteren Nutzung von Treibstoff führen. Es ist auch wichtig, unnötig lange Transportwege zu vermeiden und die zurückgelegte Strecke zu minimieren. Moderne Planungssoftware und gut geschulte Disponenten tragen bereits heute dazu bei, unnötige Strecken zu vermeiden. Aber auch neben direkten Einsparpotenzialen hinsichtlich der CO2-Bilanz ermöglicht die intelligente Vernetzung aller Logistiksysteme weitere Effizienzsteigerungen in diesem Bereich. Langfristig wird das Thema Elektromobilität ein wesentlicher Aspekt der Nachhaltigkeitsstrategie für morgen einnehmen. Aber dafür bedarf es neben großen Investitionen auch die Zusammenarbeit aller Wirtschaftszweige sowie von Politik und Gesellschaft, um beispielsweise Infrastrukturen zu Optimieren und Nachhaltigkeit auch für umsatzschwächere Unternehmen und Betriebe zu ermöglichen.
Halten Sie den Markt und seine Entwicklungen im Auge, um flexibel auf Veränderungen reagieren und zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Gleichzeitig sollten Sie sich auf die Zukunft vorbereiten und an der Effizienz und Auslastung Ihrer Flotten arbeiten. IT-Lösungen wie der Marktplatz von TIMOCOM können Ihnen dabei helfen. Lassen Sie sich außerdem von Wettbewerbern wie der Spedition Timotrans inspirieren und entdecken Sie wie nachhaltige Konzepte erfolgreich in den Alltag integriert werden können.
Grüner Logistik: Mehr als nachhaltiger Straßengütertransport
Marie-Luise Neas
Marketing Communications Manager