Logistikwissen 14.03.2024
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LKW-Maut im Jahr 2024

Wo und ab wann gelten höhere Mautgebühren in den EU-Ländern?

Mautgebühren EU

Die Eurovignetten-Richtlinie der EU verpflichtet alle Mitgliedstaaten zur Erhebung einer CO₂-abhängigen Straßenbenutzungsgebühr für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Die Mitgliedstaaten der EU haben dafür bis zum 25. März 2024 Zeit. Transportunternehmen jedoch müssen sich auf eine Erhöhung der Mautgebühren und damit auch auf einen Anstieg der Transportkosten einstellen.

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Überprüfen Sie die Mautsätze in Ländern, die die Bestimmungen der Eurovignetten-Richtlinie eingeführt haben:

  1. Deutschland – Mautgebühren für Lastkraftwagen bis zu 86 % teurer
  2. Österreich – sukzessive Änderungen der Mautgebühren
  3. Ungarn – Verdoppelung der Maut in kurzer Zeit
  4. Litauen – bis zu 4-mal höhere Sätze für Lastkraftwagen
  5. Tschechische Republik – höhere Mautgebühren und strengere Strafen für überladene Lastkraftwagen
  6. Polen – Erhöhung der Gebühren ohne CO2-Emissionsrate

 

Deutschland - Mautgebühren für Lastkraftwagen bis zu 86 % teurer 

Das erste Land, das höhere Straßenbenutzungsgebühren eingeführt hat, ist Deutschland. Die Mauterhöhung gilt hier ab dem 1. Dezember 2023 und erreicht für LKW der Klasse EURO VI bis zu 86 % des bisherigen Satzes.  Die Höhe der deutschen Maut wird auf der Grundlage der EURO-Klassifizierung, aber auch des zulässigen Gesamtgewichts und der Anzahl der Achsen und des Fahrzeugs berechnet. Bei einer Kombination von Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 40 Tonnen könnte der neue Mautsatz beispielsweise sogar 51,60 Eurocent/km betragen (16,20 Eurocent mehr als derzeit).

 

Österreich - sukzessive Änderungen der Mautgebühren 

Die Mautgebühren werden in Österreich bereits schrittweise eingeführt. Seit dem 1. Januar 2024 betreffen die Erhöhungen auch die umweltschädlichen Fahrzeuge (Klasse I) und belaufen sich auf jeweils 3,87 Cent/km mehr. Eine weitere Gebührenerhöhung ist erst für das Jahr 2025 geplant. Bei der Berechnung des Mautsatzes ist zu beachten, dass die Fahrzeuge einer Tarifklasse zugeordnet werden müssen, ansonsten werden sie automatisch dem höchsten Tarif, also der Emissionsklasse I, zugeordnet. Der Fahrzeughalter kann die EURO-Emissionsklasse und die CO₂-Emissionsklasse elektronisch über diese Website angeben: CO₂- Rechner

 

Tabelle der Mautsätze für LKW mit einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen unter Berücksichtigung von Zuschlägen für Luftverschmutzung, Infrastruktur, Lärm und CO2-Emissionen – Österreich:

Tabelle-1

 

Ungarn – Verdoppelung der Maut in kurzer Zeit

Die Erhöhung der Mautgebühren war in Ungarn besonders stark durch den letzten Inflationsanstieg bedingt. Seit dem 1. Oktober 2023 wurden die Mautgebühren in Ungarn um 17 % und seit dem 1. Januar 2024 um weitere 22 % auf Autobahnen und sogar um 33 % auf Nationalstraßen erhöht, wodurch die ungarische Maut zu einer der teuersten in ganz Europa wurde. Die Höhe des Satzes kann mit dem Rechner auf utdijkalkulacio.hu überprüft werden, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Satz u. a. von der Emissionsleistung der Fahrzeuge und den neu eingeführten Kategorien abhängt: J4 für vierachsige Fahrzeuge und J5 für Fahrzeuge mit fünf Achsen und mehr.

Mautgebühren Ungarn 

Tabelle-2

Legende:

J2 - Fahrzeuge mit zwei Achsen

J3 - Fahrzeuge mit drei Achsen

J4 - Fahrzeuge mit vier Achsen

J5 - Fahrzeuge mit fünf Achsen

 

Litauen – bis zu 4-mal höhere Sätze für Lastkraftwagen

Ebenso wurden ab dem 1. Januar 2024 die Mautsätze in Litauen erhöht. Laut der litauischen Straßenverwaltung werden die Gebühren nach der Fahrzeugklasse (M2-M3 und N1-N3), der Anzahl der Achsen und der Höhe der CO₂-Emissionen berechnet. Besonders wichtig ist, dass ab dem neuen Jahr die Achsen des Kraftfahrzeugs (ohne Anhänger) bei der Berechnung des E-Vignetten-Tarifs berücksichtigt werden. Laut öffentlich zugänglichen Informationen könnten die Mautgebühren hier bis auf das Vierfachen steigen, was voraussichtlich bis zu 3.100 € betragen wird. Weitere Informationen darüber, wie viel eine E-Vignette kostet, wie und wo man sie bezahlt und welche Autobahnen mautpflichtig sind, finden Sie unter keliumokestis.lt.

 

Mautsätze – Litauen 

Tabelle-3

 

 

Tschechische Republik – höhere Mautgebühren und strengere Strafen für überladene Lastkraftwagen

Laut Ankündigung der tschechischen Regierung wird die Maut in der Tschechischen Republik ab März 2024 um 10-15 % steigen. Gleichzeitig wird auch eine Vignette eingeführt, die die Benutzung der Autobahnen für PKWs ermöglicht. Die jährliche Vignettengebühr wird auf 2.300 Kronen (etwa 90,70 Eurosteigen. Hinzu kommt die Erhöhung des Bußgeldes für Verkehrsverstöße und das Anhäufen von Strafpunkten. Dies ist im Hinblick auf die angekündigte Strafverschärfung für LKWs, die das zulässige Höchstgewicht überschreiten, erwähnenswert.

 

Polen – Erhöhung der E-Maut ohne CO₂-Abgabe

Seit Anfang des Jahres gelten in Polen 15 % höhere Mautsätze. Wichtig ist, dass sie auf der Grundlage der Inflationsrate und nicht der EU-Vignettenrichtlinie festgelegt wurden. Die Preiserhöhung beinhaltet keinen Satz für CO₂-Emissionen, daher steht die nächste Preiserhöhung für die Straßenbenutzung noch aus. Wie bereits erwähnt, ist jeder Staat verpflichtet, bis zum 25. März 2024 Verschmutzungsgebühren in Abhängigkeit von der Verbrennungsklasse des Fahrzeugs einzuführen.

Aktuelle elektronische Mautsätze, die ab dem 1. Januar 2024 für Nationalstraßen der Klassen A und S oder deren Abschnitte gelten, auf denen elektronische Maut erhoben wird:

Tabelle-5

 

Aktuelle elektronische Mautsätze, die ab dem 1. Januar 2024 für Bundesstraßen der Klassen GP und G oder deren Abschnitte gelten, auf denen elektronische Maut erhoben wird:

Tabelle-4

 

Zusammenfassung

Infolge der Eurovignetten-Richtlinie werden die Mautgebühren in den kommenden Monaten in allen Mitgliedstaaten steigen. Dabei ist zu bedenken, dass die Rechtsvorschriften den Mitgliedstaaten die Möglichkeit geben, die einzelnen Komponenten zu wählen, die für die Berechnung der Mautgebühren herangezogen werden sollen. Bei der Planung einer Reise sollten Sie sich daher über die aktuellen Mauttarife des jeweiligen Landes informieren. 

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