Logistikwissen 19.01.2022
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TIMOCOM Starthilfe: Logistik-Startup gründen in Krisenzeiten

Chancen erkennen und richtig nutzen

Eine Rakete ist auf einem blauen Punkt positioniert, neben dem Schriftzug „TIMOCOM Starthilfe“ und im Hintergrund befindet sich

Globale Lieferketten wurden unterbrochen, Produktionen gestoppt und Grenzen geschlossen - als Anfang 2020 die Coronapandemie ihren Lauf nahm, stellte das die gesamte Logistikbranche vor neue Herausforderungen. Unsicherheit und Zukunftsangst machten sich breit. Andere sahen in der Krise wiederum eine Chance und wagten den Schritt in die Selbstständigkeit. Doch während viele etablierte Unternehmen über Kapitalrücklagen verfügen, fließt bei Startups das meiste Budget ins Geschäftsmodell. Lohnt es sich also überhaupt in unsicheren Zeiten ein Logistik-Startup zu gründen? Wirkt die Ausnahmesituation eher als Bremsklotz oder vielleicht doch als Treiber? Der folgende Starthilfe-Artikel nimmt die aktuelle Situation der Logistik-Startup-Landschaft genauer unter die Lupe und gibt Tipps zur eigenen Unternehmensgründung in Krisenzeiten.

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Logistik-Startups wichtiger denn je

Der Stellenwert von Startups in der Logistik ist hoch. Mit zahlreichen Innovationen und ihrer Flexibilität bringen die Jungunternehmen frischen Wind in die Branche. Der Einsatz digitaler Lösungen wie Künstliche Intelligenz, Big Data oder Robotik ermöglicht es ihnen Abläufe und Prozesse effizienter zu gestalten, da Maschine Standardaufgaben oder repetitive Aufgaben übernehmen und deutlich schneller durchführen. So können sie neue Geschäftsfelder schneller erschließen und zeigen, welche Entwicklungen unter realen Marktbedingungen tatsächlich funktionieren.

Durch die Coronapandemie und die außergewöhnlichen Bedingungen, die sie mit sich brachte, stieg die Nachfrage nach innovativen, digitalen Transportlösungen enorm. Während viele Unternehmen durch Covid-19 ausgebremst wurden, nahmen sich zahlreiche Logistik-Startups der Situation an. So hat das Fraunhofer SCS festgestellt, dass die Mehrheit der rund 350 Logistik-Startups aus dem deutschsprachigen Raum Technologie oder Services anbieten, die Logistikleistungen unterstützen. Ihre größte Stärke: Flexibilität.

Deutlich wird dies durch eine Analyse der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Andreas Kuckertz und Prof. Dr. Bernd Ebershagen: Startups reagieren durchschnittlich neun bis zehn Tage schneller auf die Nachfrage des Marktes als ihre markterfahrenen Konkurrenten. Dadurch ergibt sich ein enormer Wettbewerbsvorteil für die Jungunternehmen. Dieser führte dazu, dass die zukunftsweisenden Newcomer während der Pandemie auch für Großunternehmen wie beispielsweise IKEA attraktiv wurden und zahlreiche Anfragen erhielten.

Erfolgsfaktor Pandemie

Wie gut es für Jungunternehmen z. B. während einer Pandemie laufen kann, hat das Startup Flexport bewiesen. 2020 hat das Unternehmen Waren im Wert von rund 5 Milliarden Euro transportiert, von denen allein 24.000 Tonnen Hilfsgüter waren. Für Flexport das bisher beste Jahr in der Unternehmensgeschichte.

Aber auch KEP-Startups spielten in Pandemiezeiten eine wichtige Rolle. So schaffte es der Onlinesupermarkt Picnic dank Kontaktbeschränkungen und Lockdowns, die Zahl seiner Kunden innerhalb eines Jahres von 50.000 auf 200.000 zu steigern. Und es kommen täglich mehr dazu – aktuell haben sich rund 100.000 weitere Haushalte einen Platz auf der Warteliste gesichert.

Doch ob das Modell des Onlinesupermarktes auch über die Pandemie hinaus gefragt sein wird? Picnic Deutschland Chef Frederic Knaudt zeigte sich gegenüber der Lebensmittel Praxis optimistisch und äußerte, dass man nicht davon ausgehe, dass ein Ende der Pandemie zu einem Einbruch der Bestellungen führen wird. Schließlich habe sich das Einkaufsverhalten auch in entspannteren Pandemielagen nicht verändert.

Doch auch das Thema New Work spielt hier eine wichtige Rolle. Besonders die Arbeit im Home Office trägt zu einer neuen Bequemlichkeit bei. Statt auf dem Nachhauseweg schnell am Supermarkt zu halten, kommt der Supermarkt nun direkt bis vor die eigene Haustür gefahren. Das spart Zeit und Nerven – Vorteile, die auch unabhängig von der Pandemie sehr attraktiv sind.

Startups hoch im Kurs

Auch Investoren haben die Jungunternehmen auf dem Radar. So wurden im Coronajahr 2020 weltweit rund 8,1 Milliarden US-Dollar in Logistik Startups investiert. Besonders hoch im Kurs standen dabei innovative Unternehmen mit Fokus auf dem klassischen Warentransport. Beispielsweise hat die Online-Spedition Sennder Investments in Höhe von 160 Millionen erhalten.

Neugründer blieben auf der Strecke

Doch neben Gewinnern gibt es auch leider immer den einen oder anderen Verlierer. So hatten es Startups zu Beginn der Pandemie deutlich schwerer. Der Grund dafür ist simpel: Oft sind sie auf Pilotprojekte angewiesen, die in Kooperation mit Partnern aus der Industrie durchgeführt werden. Anfangs führte die Pandemie jedoch zu einer allgemeinen Unsicherheit in der gesamten Wirtschaft. Viele Partnerschaften wurden pausiert, gekündigt oder gar nicht erst aufgenommen. Für einige Jungunternehmen bedeutete dies das Aus.

Die Zeichen stehen auf Neustart

Gerade in Krisenzeiten konnte die Logistik ihre Bedeutung für die Wirtschaft unter Beweis stellen. Während unterbrochene Lieferketten, Produktionsstopps und geschlossene Grenzen nahezu der Vergangenheit angehören haben sich in der Branche neue Chancen aufgetan. Wer sich dazu entschließt selbst ein Logistik-Startup zu gründen, sollte den jetzigen Zeitpunkt und den Aufschwung der Logistik für sich nutzen. Folgende Punkte können dabei helfen, dass trotz Coronakrise alles rund läuft:

1. Flexibel bleiben

Krisen wie die Coronapandemie können vieles durcheinanderwirbeln. Umso wichtiger ist es flexibel zu sein und sich an die aktuellen Marktanforderungen anzupassen. Fragen wie „Haben sich die Bedürfnisse meiner Zielgruppe verändert?“, „Stellt mein Produkt bzw. meine Dienstleistung trotz Krise immer noch eine Problemlösung dar?“ oder „Wie verändert die Krise mein Geschäftsfeld langfristig?“ helfen dabei, die eigene Strategie zielgerichtet anzupassen Hier empfiehlt es sich auf Daten von Marktforschungsinstituten zurückzugreifen. Alternativ kann aber auch Feedback aus dem eigenen Netzwerk dabei helfen Fehler zu vermeiden.

2. Zahlungsfähigkeit aufrechterhalten

In Krisenzeiten kann es jederzeit zu unerwarteten Ereignissen kommen. Umso wichtiger ist es einen klaren Fokus zu bewahren und strukturiert zu arbeiten, denn Liquidität ist dabei das A und O. Doch auch unabhängig von einer Krise ist es wichtig, den Geldfluss im Auge zu behalten und so die Zahlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Mögliche Risiken sollten dabei stets einkalkuliert und durch einen finanziellen Puffer abgefedert werden. Mögliche Ansätze, um Liquidität in Ihrem Unternehmen zu sichern zeigt der folgende Blogartikel auf.

3. Staatliche Hilfen nutzen

Bereits gegründete Startups haben in der Krise die Chance auf eine Unterstützung durch staatliche Förderprogramme, wie zum Beispiel das Zwei-Milliarden-Startup-Schutzschild des Bundes für Existenzgründer. Für künftige Gründer bieten sich klassische Förderdarlehen an. Damit trotz Pandemie weiter gegründet wird, wurden die Konditionen deutlich verbessert. Neben einer Erhöhung der Kreditsumme wurde auch die Haftungsfreistellung auf 80 bis 100 Prozent erhöht. Genauere Informationen dazu finden Sie hier.

4. Tipps von Experten einholen

Ein weiterer wertvoller Tipp ist es Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Neben den klassischen Startup-Beratungen bieten auch die Websiten existenzgruender.de des Bundeswirtschaftsministeriums und gruenderplattform.de von BMWi und KfW Gründern Hilfe an. Wer sich dafür entscheidet, einen kostenpflichtigen Berater zu beauftragen, sollte darauf achten, dass dieser logistikerfahren ist und bereits andere Gründer aus der Branche zum Erfolg geführt hat.

5. Internetauftritt optimieren

Wer potenziellen Kunden erfolgreich auf sich aufmerksam machen will, muss digital gut aufgestellt sein. Eine performante, barrierefreie und intuitive Homepage weckt Interesse und hilft dabei Anfragen zu generieren. Auch das Schalten von Online-Werbeanzeigen ist sinnvoll. Sie haben die Möglichkeit ein Interview mit einem Fachmedium zu führen oder einen Gastbeitrag zu verfassen? Diese Chance sollten Sie nutzen, um Ihr Knowhow zu teilen und somit das Vertrauen in Ihr Startup zu stärken.

6. Netzwerk aufbauen und pflegen

Gerade für Transport-Startups ist ein zuverlässiges Netzwerk von besonders großer Bedeutung. Logistik-IT-Lösungen wie der TIMOCOM Marktplatz können dabei helfen neue Geschäftspartner zu finden und erste Aufträge zu generieren. Je höher die Zahl der Plattformmitglieder ist, desto besser. Denn damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einen Auftrag für sich zu gewinnen. Läuft die Zusammenarbeit gut, können sich daraus anhaltende Geschäftsbeziehungen ergeben.

Chancen erfolgreich nutzen

Die Coronapandemie und die außergewöhnlichen Bedingungen der letzten zwei Jahre bieten Logistik-Startups große Chancen. Die angespannte Situation am Transportmarkt erfordert innovative und digitale Transportlösungen sowie ein hohes Maß an Flexibilität. Startups, die über diese Eigenschaften verfügen, gewinnen auch für etablierte Großunternehmen an Attraktivität.

Doch trotz der guten Aussichten sollten Gründer im Hinterkopf behalten, dass es auch unabhängig von Krisen zu unerwarteten Ereignissen kommen kann. Ein Beispiel dafür ist die Havarie der Evergiven im Suez-Kanal oder auch Bedürfnisse des Marktes, die sich plötzlich ändern.

Logistik-IT-Lösungen wie das TIMOCOM System bieten die Möglichkeit, sich ein Netzwerk innerhalb einer bestehenden und sicheren Gemeinschaft aufzubauen. Gleichzeitig steigern sie von Anfang an die Flexibilität und auch die Widerstandsfähigkeit junger Unternehmen in einer Branche, die schon in sich sehr dynamisch ist. Der Road Freight Marketplace von TIMOCOM stellt Ihnen dazu ein Netzwerk aus mehr als 50.000 Kunden zur Verfügung.

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