Logistikwissen 31.03.2025
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Lean Logistik: Der unentdeckte Wettbewerbsvorteil

Wie eine Lean Supply Chain Verschwendung reduziert und Mehrwert schafft

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Die Transport- und Logistikbranche steht vor Herausforderungen. Kosten steigen, Lieferwege werden komplizierter und neue Technologien verändern den Markt. Lean Logistik bietet einen strategischen Ansatz, um diese Veränderungen zu meistern. Die Ziele: Logistische Prozesse straffen, Verschwendung minimieren und gleichzeitig die Wertschöpfung maximieren.

Besonders produzierende Unternehmen profitieren mit der Lean Philosophie von einem besseren Supply Chain Management (SCM). Erfahren Sie, wie Sie langen Wartezeiten, schlechter Kommunikation und zu hohen Lagerbeständen mit einer Lean Supply Chain begegnen.

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Was bedeutet Lean Logistik?

Einfach gesagt: Lean Logistics bedeutet, dass Unternehmen nur das Nötigste tun, um Waren schnell und kostengünstig zu liefern. Alles, was nicht direkt zum Ziel beiträgt, wird vermieden. Das spart Zeit und Geld. Die Vorteile des Lean Managements:

  • Weniger Verschwendung
  • Kleinere Lagerbestände
  • Nachhaltigere Transporte
  • Schnellere und pünktlichere Lieferungen
  • Kontinuierliche Verbesserung durch neue Daten
  • Kosteneinsparungen

Ungenutztes Potenzial entdecken durch Lean-Methoden

"Alles, was nicht direkt zum Ziel beiträgt, wird vermieden." Das ist einfacher gesagt, als getan. Den zunächst müssen Supply Chain Manager oder andere Logistik-Verantwortliche herausfinden, wo das ungenutzte Potential liegt. Dafür gibt es Lean Methoden, die Unternehmen dabei helfen Prozesse effizienter zu gestalten und Verschwendung zu reduzieren.

Durch die Anwendung der Lean-Methoden lassen sich Arbeitsabläufe effizienter gestalten, Kosten senken und die Qualität steigern. Hier ist eine Auswahl bekannter Methoden:

5S-Methode: Arbeitsplatz optimieren

Die 5S-Methode sorgt für einen strukturierten und organisierten Arbeitsplatz. Zunächst werden unnötige Gegenstände entfernt, um Platz und Übersicht zu schaffen. Anschließend wird eine klare Ordnung etabliert, in der alle Werkzeuge und Materialien gekennzeichnet und systematisch angeordnet sind.

Regelmäßige Reinigung und Wartung gewährleisten einen reibungslosen Ablauf und beugen Störungen vor. Einheitliche Arbeitsstandards helfen, Prozesse zu vereinheitlichen. Gleichzeitig sorgt eine konsequente Einhaltung der Regeln dafür, dass die Verbesserungen nachhaltig bestehen bleiben.

Wertstromanalyse: Prozesse sichtbar machen

Die Wertstromanalyse dient dazu, ineffiziente Prozesse sichtbar zu machen. Zunächst wird der aktuelle Prozessablauf dokumentiert, um eine transparente Grundlage für Verbesserungen zu schaffen. Anschließend werden alle Arbeitsschritte daraufhin geprüft, ob sie zur Wertschöpfung beitragen. Unnötige Tätigkeiten werden identifiziert und eliminiert, um den Prozessfluss zu optimieren und effizienter zu gestalten.

Kaizen: Kontinuierliche Verbesserung

Kaizen basiert auf dem Prinzip der stetigen, kleinen Verbesserungen. Dabei werden Mitarbeiter aktiv in die Optimierung eingebunden, um wertvolle Erfahrungen aus der Praxis zu nutzen. Regelmäßige Kurz-Meetings fördern den Austausch von Ideen und helfen, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen. Eine offene Feedback-Kultur ermöglicht es, Vorschläge zur Verbesserung schnell umzusetzen, während eine innovative Haltung neue Lösungen begünstigt.

Visual Management: Transparenz schaffen

Visual Management macht Abläufe leichter verständlich. Whiteboards zeigen wichtige Informationen übersichtlich, und Ampelsysteme machen den Status von Prozessen auf einen Blick erkennbar. Einfache Checklisten helfen bei der Organisation und steigern die Effizienz. Zudem erleichtert die Visualisierung von Kennzahlen und Zielen den Fokus auf das Wesentliche.

One-Piece-Flow: Prozesse verschlanken

Das Prinzip des One-Piece-Flow sorgt für einen gleichmäßigen Materialfluss, indem große Stapelverarbeitungen vermieden werden. Durch die Vereinfachung des Materialflusses werden unnötige Wartezeiten reduziert, was die Durchlaufzeiten verkürzt. Diese Methode steigert nicht nur die Effizienz, sondern erhöht auch die Flexibilität in der Produktion.

Quick Changeover: Rüstzeiten verkürzen

Schnelle Umrüstzeiten sind entscheidend für eine hohe Produktivität. Standardisierte Rüstprozesse stellen sicher, dass Umstellungen effizient durchgeführt werden. Vorbereitete Werkzeuge und Materialien minimieren Verzögerungen, während gezielte Schulungen der Mitarbeiter den Umrüstprozess weiter optimieren. Zusätzlich können parallele Vorbereitungsprozesse dazu beitragen, Stillstandzeiten weiter zu reduzieren.

Lean Logistik: Beispiele für die Anwendung

Beispiel: Transportkosten reduzieren

Ein Unternehmen erkennt, dass die Transportkosten zu hoch sind. Mithilfe der Wertstromanalyse wird der gesamte Transportprozess dokumentiert und visualisiert. Dabei werden ineffiziente Routen und Leerfahrten identifiziert.

Die Analyse zeigt, dass die Fahrzeugauslastung durch den Einsatz von Routenplanungssoftware verbessert werden kann. Zudem wird die Tourenführung optimiert, was ebenfalls zur Effizienzsteigerung beiträgt. Die Umsetzung dieser Lösung führt zu einer spürbaren Reduktion der Transportkosten.

Beispiel: Verspätungen von Lieferungen vermeiden

Ein Unternehmen stellt fest, dass es wiederholt zu Lieferverzögerungen kommt und die Kunden nicht rechtzeitig informiert werden. Durch regelmäßige Kaizen-Meetings mit dem Logistikteam wird das Problem weiter untersucht. Der kontinuierliche Blick auf die Verzögerungen hilft dabei Lösungsansätze zu diskutieren und zu testen.

Es wird die Entscheidung getroffen, eine Live-Sendungsverfolgung der Lieferungen einzuführen. So können Verzögerungen sofort erkannt werden und Kunden proaktiv informiert werden. Diese Verbesserung des Prozesses erhöht die Transparenz und steigert die Zufriedenheit der Kunden.

Beispiel: Vergabe von Transporten beschleunigen

Ein Unternehmen hat Schwierigkeiten mit der schnellen Vergabe von Transportaufträgen. Das führt zu erhöhten Lagerkosten und Wartezeiten bei den Kunden. Durch den Einsatz von Visual Management wird der Prozess detailliert betrachtet. Ein Ergebnis ist, dass die Anzahl der Transportpartner erhöht werden muss.

Dafür wird eine Frachtenbörse implementiert, die es ermöglicht, Transportaufträge in Echtzeit einem großen Netzwerk anzubieten. Transportaufträge können so schnell und einfach vergeben werden. In Kombination mit festen Transportdienstleistern ergibt sich so ein sicheres und zuverlässiges Vorgehen.

Beispiel: Lagerkosten minimieren

Ein Unternehmen hat hohe Kosten für das Lager. Durch eine Wertstromanalyse wird der gesamte Bestell- und Lagerprozess auf Schwachstellen untersucht. Es zeigt sich, dass Materialien oft zu früh und in zu großen Mengen bestellt werden. Daraus ergeben sich unnötige Lagerkosten.

Die Lösung besteht darin, den Bestellprozess anzupassen und Materialien nur bei tatsächlichem Bedarf nachzubestellen. Dadurch sinken die Kosten in der Lagerhaltung und das Unternehmen kann flexibler auf Änderungen in der Nachfrage reagieren. Gleichzeitig wird die Kapitalbindung verringert.

Digitalisierung als Treiber für Lean Logistik

Die Integration digitaler Technologien verstärkt die Effekte von Lean-Methoden erheblich. Moderne Software und Automatisierung helfen dabei, Prozesse transparenter, schneller und fehlerfreier zu gestalten. Das wird sich in Zukunft weiter verstärken:

1. Echtzeit-Daten für bessere Entscheidungen

  • Sensoren und IoT-Geräte liefern Live-Daten zu Lagerbeständen, Fahrzeugbewegungen und Maschinenstatus.
  • KI-gestützte Analysen ermöglichen eine präzisere Vorhersage von Bedarfen und Engpässen.

2. Automatisierung von Routineaufgaben

  • Automatisierte Bestellprozesse mit ERP-Systemen reduzieren manuelle Eingriffe.
  • Robotik und fahrerlose Transportsysteme optimieren den Materialfluss in der Produktion und im Lager.

3. Digitale Transparenz durch vernetzte Systeme

  • Cloud-basierte Plattformen ermöglichen eine einheitliche Steuerung der Supply Chain.
  • Dashboards und Visualisierungen (z. B. digitale Zwillinge) verbessern das Visual Management.

Durch den Einsatz digitaler Technologien können Unternehmen Lean-Prinzipien noch konsequenter umsetzen und weitere Potentiale für Einsparungen realisieren.

Lean Logistik als Schlüssel zur Steigerung der Effizienz

Lean Logistik bietet Unternehmen in der Logistik einen klaren Wettbewerbsvorteil. Prozesse werden optimiert, Verschwendung reduziert und die Effizienz gesteigert. Durch Lean-Methoden wie die Wertstromanalyse, Kaizen oder Visual Management lassen sich Problemstellen herausfinden und gezielt Verbesserungen umsetzen.

Eine Lean Supply Chain bedeutet nicht nur Einsparungen von Kosten. Diese erreicht auch mehr Flexibilität und eine höhere Zufriedenheit der Kunden. Unternehmen, die Lean-Prinzipien konsequent anwenden, bleiben wettbewerbsfähig.

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Marie-Luise Neas

Marketing Communications Manager

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