Logistikwissen 18.03.2025
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Künstliche Intelligenz in der Spedition: Innovative Ansätze der traditionsreichen Dettendorfer Spedition

Die Dettendorfer Spedition im Wandel: Traditionelle Werte und moderne Technologien vereint

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Auf 200 Jahre Unternehmensgeschichte blickt die Dettendorfer Spedition aus Nußdorf am Inn in 2025 stolz zurück. Doch statt in alten Strukturen zu verharren, ist das Unternehmen offen für neue Technologien, Künstliche Intelligenz und Robotik. In einem lebhaft-virtuellen Teams-Call haben wir Johannes Dettendorfer jun., Vertreter der Unternehmerfamilie in 9. Generation, interviewt.

KI hat unser Gespräch transkribiert (mit Herrn Dettendorfers Zustimmung)– denn bei so viel Input wäre es schwierig gewesen, alles festzuhalten! Und seien wir ehrlich, wenn es um den charmanten bayerischen Einschlag geht, hätte es eh ein wenig Unterstützung gebraucht, gell?!

In diesem Sinne hat KI die Kernaussagen und einige praktische Best Practices für Sie zusammengefasst.

Herr Dettendorfer, Ihre Familie leitet die Dettendorfer Spedition seit 200 Jahren. Was bedeutet das für Sie?

Es ist eine große Verantwortung und gleichzeitig eine Quelle des Stolzes. 1825 war der Eintrag in die Gewerberolle. Damit bin ich die bereits 9. Generation! Ich selbst habe erst einmal eine klassische Lehre zum Speditionskaufmann gemacht und dann ein duales BWL-Studium abgeschlossen. Als nächste Generation möchte man an traditionellen Werten festhalten, das Unternehmen aber auch weiterentwickeln. Zum Beispiel, indem wir die Chancen der digitalen Transformation nutzen.

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz in Ihrer Unternehmensstrategie?

KI ist unerlässlich für unsere zukünftige Ausrichtung. Sie unterstützt uns dabei, Daten effizient zu verarbeiten, die für menschliche Entscheidungsträger einfach zu viel wären. Ein Beispiel ist die Routenoptimierung, bei der KI in der Lage ist, Echtzeitdaten zu analysieren und dadurch die effizientesten Routen zu berechnen. So kann die KI beispielsweise erkennen, dass z. B. auf dem Weg zur Rampe aktuell erhebliche Staus herrschen, und alternative Routen vorschlagen, die Zeit und Kraftstoff sparen.

Schulungen für den KI-Einsatz

Welche Herausforderungen haben Sie bei der Einführung von KI-Technologien erlebt?

Eine der Herausforderungen ist die Akzeptanz von Veränderungen, wie auch überall sonst. Es ist wichtig, dass die Mitarbeitenden erkennen, dass KI ihre Arbeit nicht ersetzt, sondern sie unterstützt. Kommunikation spielt dabei eine große Rolle. Wir versuchen, klar zu erklären, wie die Technologie funktioniert und welche Vorteile sie für jeden Einzelnen bringt. Mit Schulungen und offenen Gesprächen möchten wir zeigen, wie die KI ihren Arbeitsalltag erleichtern kann.

Wie unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter beim Einsatz dieser Technologien?

Weiterbildung ist hier ein Schlüssel. Wir bieten Schulungen und Zugang zu E-Learning-Plattformen – hier arbeiten wir auch gerne mit dem Haus Spedifort zusammen. So vermitteln wir die notwendigen Fähigkeiten, um KI-Tools erfolgreich zu nutzen. Das wiederum baut Ängste und Unsicherheiten im Zusammenhang mit neuen Technologien ab.

Ist E-Learning auch ein Weg, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken?

Der Fachkräftemangel ist in unserer Branche ein echtes Thema, weshalb wir auch auf Quereinsteiger setzen. Unsere Ausbildungsprogramme sind so gestaltet, dass auch Personen ohne spezifische Vorkenntnisse einen Einstieg in die Logistik finden können. Auf diese Weise vermitteln wir ein breites Basiswissen. Ein Beispiel: Wenn Kunden bei uns anrufen und in der Vermittlung landen, sind unsere Mitarbeitenden sofort mit Begriffen wie 'Joloda-Fahrzeug' und 'Tautliner' vertraut. Das ist für uns und die Kunden äußerst praktisch, weil sie direkt an die richtige Abteilung weitergeleitet werden können. So können wir sofort auf ihre Anliegen eingehen und die Kommunikation läuft flüssig.

 

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Anwendungsbeispiele KI

Welche konkreten Anwendungen von KI haben Sie bereits im Unternehmen implementiert?

Bei der Planung unserer Meetings nutzen wir KI-gestützte Tools wie ChatGPT. Das hilft uns dabei, relevante Themen und Ideen fürs Brainstorming zusammenzutragen. So können wir sicherstellen, dass wir alle wichtigen Punkte ansprechen, ohne uns dabei im Detail zu verlieren. Beispielsweise nutzen wir die KI auch, um Marktforschung zu betreiben und Informationen zu sammeln, die uns bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Dadurch sind wir besser vorbereitet und können effektiver auf die Anforderungen unserer Branche reagieren.

Wie hat sich der Einsatz von KI-Technologien auf Ihre Abläufe in der Logistik ausgewirkt?

An der Rampe merken wir durch die Sprachsteuerung eine deutliche Effizienzsteigerung. Die Fahrer können in ihrer Landessprache kommunizieren, wenn sie auf Probleme stoßen – und das ganz unkompliziert über ein Tablet oder Smartphone. Wenn ein Fahrer beim Entladen nicht weiterweiß oder Fragen hat, kann er das in die App einsprechen und die KI übersetzt das sofort für sein Gegenüber.

Früher gab es oft Sprachbarrieren, die zu Missverständnissen führten und den Ablauf verlangsamt haben. Jetzt wissen unsere Mitarbeitenden in Echtzeit Bescheid. Das hilft, viel schneller zu reagieren – egal, ob es um Anweisungen zur Ladung oder technische Unterstützung geht. Oft sind es nur kleine Anpassungen, die einen großen Unterschied machen.

 

Wie könnte KI die Zukunft der Logistik gestalten? Entdecken Sie jetzt weitere Anwendungsbeispiele!

 

Wie sieht es mit der Kundenkommunikation aus – nutzen Sie auch den TIMOCOM Messenger?

Ja, wir nutzen die Chatfunktion für die Kommunikation, besonders dort, wo keine Face-to-Face-Kontakte möglich sind.

Der TIMOCOM Messenger ist ein echter Fortschritt, da er einen schnellen und sicheren Austausch von Informationen ermöglicht. So können wir Anfragen schnell bearbeiten und besser auf die Wünsche unserer Kunden eingehen.

Zukunft

Was sind die nächsten Schritte für die Dettendorfer Spedition?

Unsere nächsten Schritte konzentrieren sich darauf, KI noch stärker in unsere Dienstleistungen zu integrieren. Im Containerhandling prüfen wir aktuell den Einsatz von KI, um die Entladungen effizienter zu organisieren und die Waren optimal zu lagern. Damit sparen wir Zeit und verbessern die Nutzung unserer Ressourcen. Hier prüfen wir den Einsatz eines Logistikroboters wie „Stretch“ von Boston Dynamics.

Ein wichtiges Projekt im Bereich der autonomen Mobilität ist das ALMODA-Projekt, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert wird. Dabei wird ein KI-gestützter Datenraum entwickelt, der Echtzeitverkehrsdaten analysiert. Ein autonomer LKW fährt auf der Autobahn A93 im Inntal und wird durch ein Überwachungssystem kontrolliert.

Dadurch wird nicht nur die Effizienz gesteigert und Staus können umgangen werden, sondern auch gefährliche Situationen wie Geisterfahrer erkannt.

Insgesamt helfen uns diese Technologien, unsere Abläufe zu optimieren und effizienter zu arbeiten. Sie tragen dazu bei, Kosten zu senken und die Sicherheit zu erhöhen.

 

Olga Polasik-Rüffer

Senior Marketing Communications Manager

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