Frachter-Stau am Panamakanal: Gibt es Folgen für die deutsche Transportlogistik?
Der aktuelle Stau am Panamakanal beeinträchtigt die Lieferketten. Ob und welche Konsequenzen sich für die deutsche Transportbranche daraus ergeben, fassen wir im aktuellen Blogbeitrag zusammen.
Stau im Panamakanal: Lange Wartezeiten, begrenzte Kapazitäten
Der Panamakanal gilt als einer der weltweit bedeutendsten Schifffahrtswege. Etwa 6 % des globalen Seehandels werden über die Handelsroute zwischen Atlantik und Pazifik abgewickelt. Doch historisch niedrige Pegelstände - aufgrund der langanhaltenden Dürre - führen hier aktuell zu reduzierten Durchfahrten von Frachtern. Ca. 20 % weniger Schiffe pro Tag dürfen den Kanal passieren: 40 waren erlaubt – jetzt sind es nur noch 32. Größere Schiffe müssen zudem die Anzahl der geladenen Container deutlich reduzieren. So stauen sich laut n-tv.de aktuell mehr als 200 Frachter vor dem Kanal. Einige Schiffe mussten bereits mehr als 20 Tage warten, bevor sie durchfahren konnten. Laut des Lieferkettenrisiko-Analysten Everstream Analytics sitzen hier vor allem Flüssiggas-Tanker und Schüttgut-Frachtschiffe mit Kohle, Getreide, Zement oder Düngemittel fest – da diese kurzfristig gebucht werden. Wenn Containerschiffe jedoch eher oder später als geplant ankommen, müssen sie auch länger warten und mehr Gebühren zahlen.
Gibt es Konsequenzen für die deutsche Transportbranche?
Grundsätzlich sind die USA ein wichtiger Handelspartner für Deutschland. Dennoch schätzt das Wirtschaftsinstitut ifW Kiel das Niedrigwasser im Panamakanal als folgenlos für Deutschland ein. Insgesamt sei die Schifffahrtsroute für den Warenverkehr hier zu unbedeutend, um größere Konsequenzen nach sich zu ziehen.
Der Schiffsverkehr nach Europa verläuft hauptsächlich durch den Suezkanal in Ägypten. Hier hatte vor über 2 Jahren die Ever Given Havarie für langfristige Auswirkungen in der europäischen Transportlogistik gesorgt. Verspätete Containerschiffe trafen geballt in die Häfen ein, sorgten für Stau und eine Kettenreaktion. Vor allem in der Planung des Straßengütertransports ins Hinterland musste umdisponiert werden. Das hat wiederum Zeit und Kapazitäten gekostet – und die Laderaumknappheit weiter verschärft. Erst vor 2 Tagen war der Suezkanal erneut stundenlang blockiert, da zwei große Frachtschiffe, darunter ein LNG-Frachter, zusammengestoßen sind.
Fazit
Es ist nicht zu erwarten, dass die aktuelle Situation im Panamakanal einen spürbaren Einfluss auf die deutsche und europäische Transportbranche hat. Doch die aktuellen Staus und Havarien zeigen einmal mehr, wie fragil und wie anfällig die globale Logistik für Störungen ist. Eine intelligente Planung der Supply Chain wird somit immer wichtiger. Auch im Straßengüterverkehr. Ein großes Netzwerk an Partnern unterstützt Unternehmen dabei, jederzeit passende Alternativen in Form von Lager- und LKW-Kapazitäten zu finden.
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Olga Polasik-Rüffer
Senior Marketing Communications Manager