Risiko Versorgungskollaps: Droht uns eine ähnliche Entwicklung wie im UK?
Labile Lieferketten sorgen für leere Regale
Der Straßengüterverkehr ist in Deutschland und Europa maximal systemrelevant. Allein hierzulande entfallen rund 72 Prozent des gesamten Gütertransports auf LKW, die Binnenschifffahrt sowie der Schienenverkehr erledigen den Rest. Bereits heute fehlen uns nach Angaben des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) jedoch bis zu 80.000 LKW-Fahrer – und jedes Jahr werden es mehr. Auch in Nachbarländern wie Litauen oder Polen fehlen jährlich mehrere Zehntausend Kraftfahrer.
Brexit, Corona und die Folgen für UK
Die Entwicklung der Straßengüterindustrie im UK ist mehr als bedrohlich: Es fehlen über 100.000 Kraftfahrer. Der Brexit erschwert die Arbeitsbedingungen und sorgt für Staus und Bürokratie. Corona und seine Folgen verstärken die problematische Lage. Mehrere Medien berichten darüber, dass die Regale großer Supermarktketten seit Wochen leer stehen. Im Juli interviewte die BBC bereits britische Bauern, die davor warnten, dass erste Lebensmittel vernichtet werden müssten. Es gäbe nicht hinreichend LKW, welche die Produkte in den Handel liefern könnten.
Auch in anderen Industrien spitzt sich die Lage weiter zu. Selbst Tankstellen des Ölkonzerns BP schließen aufgrund von Benzinknappheit und dem schwedischen Möbelkonzern IKEA fehlen offenbar Matratzen. „Die Lieferkette knarrt wie nie zuvor und behindert unsere Erholung von der Corona-Krise", erklärte Rod McKenzie vom britischen Branchenverband Road Haulage Association (RHA) bereits im August. Und all das nur wenige Wochen bevor die größte saisonale Druckphase der Logistik mit dem Weihnachtsgeschäft losgeht. Als Reaktion starten erste Konzerne wie Aldi nun mit Lohnerhöhungen für Frachtführer. Auch ein Entgegenwirken seitens der Regierung wird gefordert, ist bislang aber begrenzt. McKenzie kritisierte, dass man es neben einzelnen Sonderregelungen zum Beispiel im Bereich der Ruhezeiten, der Logistikbranche überlassen würde, das Problem zu lösen.
Versorgungskollaps auch in Westeuropa möglich
"Wir warnen davor, dass wir auch in Westeuropa sehenden Auges in einen Versorgungskollaps laufen", sagte BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt auf Anfrage von t-online.de. Seit der Corona-Pandemie laufen die Lieferketten auch hierzulande nicht immer reibungslos. Einzelne Branchen, darunter die Zulieferindustrie, leiden massiv an den internationalen Entwicklungen. Unvorhergesehene Störungen wie die Ever-Given Havarie erschweren zudem die Planbarkeit und Verfügbarkeit von freiem Laderaum. Unternehmen aus Handel und Industrie sind daher aufgerufen, ihre eigenen Lieferketten – vor allem mit Blick auf die anstehenden Auftragsspitzen vor Weihnachten – sicherzustellen.
Jetzt gegensteuern
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